Medienmitteilung zur Russlandflagge: Respektvoller Ton trotz gänzlich verschiedener Meinungen

Im Gespräch mit Herrn Brunner und seiner Partnerin wurde schnell klar, dass sie ein komplett anderes Bild der Realität vertreten. Laut Brunner wurde Russland zum Überfall auf die Ukraine gezwungen. Hauptverantwortlich seien die USA, welche vom Krieg profitieren würden. Auch wenn wir Herrn Brunner keine bösen Absichten unterstellen, lehnen wir diese Darstellung als nicht faktengetreu ab. Bis mindestens zum 9. Mai möchte er die Fahne auf dem Gebäude lassen. Aufgrund unseres Vorschlags lässt er sie vielleicht später durch eine Friedensfahne ersetzen.

Laut Brunner wurde Russland in der neueren Geschichte immer wieder unfair dargestellt und behandelt. Das Land werde vom Westen bedroht. Russland habe den Krieg in der Ukraine beginnen müssen, um die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit zu verhindern. Damit übernimmt er ein russisches Narrativ. Seinem Eindruck nach ist es in Russland möglich, ein freies Leben zu führen und auch Kritik an der Regierung zu äussern. Das steht in krassem Widerspruch zu den Haftstrafen, welche Protestierenden in Russland drohen.

Der wohl bekannteste Dissident, Alexei Nawalny, sei nicht durch den russischen Staat, sondern durch einen amerikanischen Anschlag getötet worden. Weiter hätten die USA auch die Maidan-Revolution in der Ukraine herbeigeführt, indem sie mit Scharfschützen auf Protestierende und Sicherheitskräfte geschossen hätten. Die Vereinigten Staaten würden den Ukrainekrieg befeuern, um Waffen zu testen, Geld zu verdienen und sogar, um Europa davon abzuhalten, sich mit Russland gegen sie zu verbünden. Für uns ist das eine Umkehr der Realität, in welcher Russland einen imperialistischen Krieg führt, um die Kontrolle über ein Nachbarland zu erlangen. Die USA haben gewiss eigene Interessen, aber die Unterstützung eines angegriffenen Landes ist legitim und wird sowohl von der Ukraine wie auch von einer Grosszahl europäischer Ländern ausdrücklich begrüsst.

Seit der Corona-Pandemie haben Herr Brunner und seine Partnerin kein Vertrauen mehr in die gängigen Medien, da sie uns manipulieren würden. Das erschwert das Finden gemeinsamer Anliegen stark. Trotz aller Differenzen haben wir beide betont, den Austausch mit der jeweils anderen Seite wichtig zu finden. Unser kleinster gemeinsamer Nenner ist der Wunsch nach Frieden, weswegen wir Herrn Brunner vorgeschlagen haben, die russische durch eine Friedensfahne zu ersetzen. Er war offen für die Idee, hat aber keine konkreten Zusagen gemacht.

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