Ein Stück Urbanität im Limmattal
Es passt zur Adventszeit und zu Weihnachten. Nach langem Bangen, Warten und Herbeisehnen ist sie jetzt endlich da – die Limmattalbahn.
Wer in der Stadt Zürich aufgewachsen ist, hat die Vorzüge eines tadellosen öffentlichen Verkehrs schon früh kennengelernt.
Man sitzt in ein Tram und lässt sich wie von unsichtbarer Hand an ein Zielort transportieren – kein Stress, kein Hupen, kein Mittelfinger, kein Ärger.
Schon früh fuhr ich als kleiner Primarschul-Knirps mit 8 Jahren selbständig von Zürich-Hottingen zu meiner Tante nach Wallisellen zu Besuch.
Die Leute mögen mich vielleicht etwas schief angeschaut haben. Für mich war es die selbstverständlichste Sache von der Welt.
Meine Eltern wunderten sich über meine Neigung, das Kursbuch (ja, das gab es noch vor dem digitalen Zeitalter…) von vorne bis hinten zu studieren und die idealsten Zugsverbindungen von X nach Y herauszufinden – wenn es sein musste, auch ins Ausland.
Nun also eine zusätzliche Schiene durch das Limmattal, um als Feinverteiler möglichst viele Quartiere der gross gewordenen Gemeinden Schlieren, Dietikon, Urdorf, Spreitenbach und auch das kleine, aber immer grösser werdende Killwangen zu bedienen. Natürlich tat die Buslinie 303 auch ihren Dienst, musste sich aber da und dort – in den Stosszeiten – durch enge Kleinstrassen hindurch wenden und war in Stosszeiten eine voll besetzte Sardinenbüchse.
Ein Fahrzeug auf Schienen bietet mehr Platz als ein Bus, fährt ruhiger, fast reibungslos und es ist ein elegantes Fahrgefühl. Es ist die moderne Art des städtischen Herumbummelns und Entdeckens. Ich hoffe, dass noch viel mehr Menschen auf diese Art, das Limmattal entdecken werden.
Manuel Fischer, Präsident SP Spreitenbach